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Netzwerk und Dialog

Teilnehmer*innen der Veranstaltung „Nach der Befreiung - zur Situation von Überlebenden und Kindern als DPs“

Teilnehmer*innen der Veranstaltung „Nach der Befreiung - zur Situation von Überlebenden und Kindern als DPs“

Im neuen Zielsystem ist verankert, dass der ITS sich national und international stärker vernetzt und mehr eigene Impulse in den verschiedenen Netzwerken setzt. 2016 waren es vor allem zwei Veranstaltungen, die in diesem Zusammenhang hervorgehoben werden sollten:

Gemeinsam mit dem Max Mannheimer Studienzentrum veranstaltete der ITS den Workshop „Nach der Befreiung – zur Situation von Überlebenden und Kindern als DPs". Was geschah mit den Menschen, die Zwangsarbeit, Verschleppung und die Konzentrationslager überlebten? Und vor welchen Herausforderungen standen befreite Jugendliche und Kinder? Seit einigen Jahren steigt das Interesse der Forschung an der Situation der Displaced Persons (DPs) nach 1945. In Dachau widmete sich Ende Mai 2016 ein internationaler Workshop diesem Thema. 

Der ITS ermöglicht einen immer besseren Zugang zu den rund 85 Prozent seiner Archivdokumente über die NS-Verbrechen und ihre Folgen, die bereits digitalisiert sind. Im Rahmen des internationalen Workshops "Improving Access to the ITS Achives" informierten sich im März 2016 Vertreter von Partnerinstitutionen des ITS in Bad Arolsen über Recherchewege und Hilfsmittel bei der Suche im digitalisierten Archiv des ITS. Ein Schwerpunkt war der Austausch zwischen Copyholdern und Mitarbeiter*innen des ITS.

Die Vernetzung mit internationalen Institutionen spielt zudem bei der 2016 gestarteten Effekten-Initiative des ITS eine bedeutende Rolle.

Neue Partnerschaften und Initiativen wurden auf den Weg gebracht oder unterstützt:  

  • ASF-Freiwilligendienst
    Der ITS ist seit 2016 Projektpartner des Internationalen Deutschlandprogramms der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF). Ab September 2017 soll der oder die Freiwillige dabei helfen, Einzelschicksale von Verfolgten des NS-Regimes im digitalisierten ITS-Archiv zu recherchieren und die polnisch- oder russischsprachigen Teams bei der Bearbeitung von Anfragen von NS-Verfolgten und ihren Angehörigen zu unterstützen.  
  • EHRI Fellowship-Project
    Der ITS beteiligt sich seit 2016 am Stipendiaten-Programm der European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Das von der EU finanzierte Projekt verfolgt das Ziel, Forschungen über den Holocaust anzuregen und zu unterstützen. Vier Stipendiatinnen recherchierten 2016 beim ITS: Angela Boone forschte zur Diskriminierung von Juden in den Niederlanden nach Kriegsende. Anna Maria Droumpouki arbeitete an ihrem Projekt über Holocaust-Entschädigungen in Griechenland. Nach Sibirien deportierte polnische Juden waren der Forschungsgegenstand von Lidia Zessin-Jurek. Ein Projekt zu ethischen Fragen, die sich aus dem öffentlichen Zugang zu Akten aus Fällen von Entschädigungs- und Restitutionsforderungen ergeben, führte Katharina Hering zum ITS.
  • Antisemitismus heute
    „Bleibt Antisemitismus durch Strafverfolgung, Regierungen und politische Führungskräfte unbeantwortet, dann sendet dies die Botschaft, dass wir ihn tolerieren und gänzlich akzeptieren.“ ITS-Direktorin Floriane Hohenberg findet in einem kurzen Informationsfilm des United States Holocaust Memorial Museums klare Worte für eine Null-Toleranz-Strategie im Umgang mit Antisemitismus. Zusammen mit namhaften Menschenrechtsexperten sowie Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft und Religion warnt sie vor den Auswirkungen von Hass und Antisemitismus auf die Gesellschaft.

Stellvertretend für rund 500 Forscher*innen, die 2016 in Bad Arolsen waren und im Archiv recherchiert haben, möchten wir Ihnen vier Besucher*innen und ihre Projekte vorstellen.